Manchmal. Glaube ich, ich habe mich nie wirklich bedankt. Habe nie zum Ausdruck gebracht, was es mir bedeutet hat. Konnte nicht zurück geben, was mir gegeben wurde.
Heute. Sind nicht mehr all jene in meinem Leben. Haben sich die Wege teilweise getrennt. Die Verbindung sich verändert. Sind Wut und Schmerz dazwischen. Hat die Krankheit verändert. Entfernt. Erschwert.
Meine Mutter. Die erste Person, die ich damals anrief. Die erste Person, die damals zum Arzt kam. Die wichtigste Person auf dem ganzen Weg. Sie war immer da. Wenn nicht physisch, dann in Gedanken. Hat für mich gekocht. Alles besorgt, was ich brauchte. Mit mir beratschlagt, wenn es etwas zu entscheiden gab. Mit den Ärzten gesprochen. Mit Freunden gesprochen. Mir versucht, es so erträglich wie möglich zu machen. Immer. Danke. Danke Mama.
Mein damaliger Freund. In etwas geraten, was er sich so wohl nie vorgestellt hätte. Noch nicht lange zusammen gewesen. Da wurde ich krank. Was für ein Schock muss es gewesen sein. Selbst noch so jung. 25 Jahre alt. Und doch: Nie einen Zweifel, dass er nicht da sein würde. Nie ein Gefühl, er könnte gehen. Immer war er an meiner Seite. Kein einziger Tag ohne ihn im Krankenhaus. 74 Tage waren es am Ende. Und er. Immer da. Egal wie lang sein Tag gewesen war. Egal was sonst noch war. Jeden Tag. Hat mich zum Lachen gebracht. Hat mit mir geweint. Hat mir die Füsse massiert. Mir Überraschungen gebracht. Hat für mich Gitarre gespielt. Zur Beruhigung. Gegen die Schmerzen. Gegen die Übelkeit. Hat mir die Hand gehalten. Mich gehalten. Danke. Danke Felix.
Meine damals engsten Freundinnen. Ohne euch. Wäre es so leer gewesen. Wäre es so hart gewesen. Wäre es vielleicht nicht auszuhalten gewesen. Ihr wart immer an meiner Seite. Wart fast jeden Tag da. Ohne Pause. Ohne Zeit für euch. Für euer Leben. Auch ihr habt Essen gebracht. Habt Ablenkung gebracht. Habt mit mit Tier-Dokus geguckt und GNTM. Habt mir vorgelesen. Habt mir erzählt. Von draußen, von der Welt. Habt mir die Hand gehalten und meinen Körper massiert. Habt meinen Freund unterstützt. Habt mich unterstützt. Wo immer ihr konntet. Wann immer es ging. Danke Anika. Danke Dani.
Meine Freunde. Ihr kamt so zahlreich. Kamt von nah und von fern. Kamt in Person und habt Pakete geschickt. Habt Briefe geschickt und SMS. Habt angerufen. Wolltet alle helfen. Habt alle geholfen. Habt mir Franzbrötchen gebracht. Mir selbst gekochtes Essen gebracht. Etwas von draußen, was ich brauchte. Zeitschriften, Bücher, Kuscheltiere, Glücksbringer. Worte, Lachen, haltende Hände, haltende Arme. Habt mir CD´s gebrannt, habt mir Rätsel gebastelt, habt mir Blumen gebracht (die ich nicht annehmen durfte), habt mir so viel Fürsorge, Zuneigung und Liebe gebracht. Danke. Danke euch allen.
Meine Schwester. Jeden Tag eine SMS. Ein Anruf. Wie es mir geht. Wie der Tag war. Sie wollte teilnehmen. Von fern. Auf ihre Weise. Es war gut. Es hat mir Halt gegeben. Sicherheit. Danke. Danke Anna.
Meine Omas. Ihr habt Pakete geschickt. Habt mich angerufen. Habt euch so viele Sorgen gemacht. Wart in Gedanken immer bei mir. Wie schwer muss es gewesen sein. Ihr schon alt und ich so krank. Aber ihr habt an mich geglaubt. Das wusste ich. Ihr wusstet, wie stark ich bin. Danke. Danke Oma und Oma.
Meine Tanten. Onkel. Cousin. Cousinen. SMS. Briefe. Pakete. Besuche. Gedanken. Danke. Danke euch.
Meine Ex-Kollegen. Habt eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Habt euch registriert. Habt Geschenke und Aufmerksamkeiten geschickt. Habt liebe Worte und Gedanken gesendet. Danke. Danke euch.
Danke.
Dankbarkeit. Für das was ich bekommen habe. Ohne liebe Menschen. Scheint es mir unmöglich. Wie hart muss es sein. Alleine. Ohne Familie. Ohne Freunde. So viel. Habe ich bekommen. So dankbar. Bin ich.
Danke. Unendlich. Danke.
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