Im Moment ist da Widerstand. Widerstand weiter an meiner Geschichte zu schreiben. Etwas drängt mich. Drängt mich ganz präsent im Jetzt zu sein. Etwas erfordert meine ganze Aufmerksamkeit. Hier und Jetzt. Der Blick zurück. Fühlt sich gerade nicht richtig an. Doch was ist es? Was ist dieses Etwas?
Mein Leben. Mit allem was dazu gehört. Aber da ist etwas Besonderes. Etwas das über all dem schwebt. Das mich fordert. Mich strahlen lässt. Mich weinen lässt.
Die befruchtete Eizelle. Die kleine Seele. Sie warten. Ich warte. Und mache mich bereit. In zwei Wochen wollen wir uns vereinen. Die Zelle und ich. Unsere Seelen.
Doch statt Freude, Jubel und Glück. Sind da Zweifel, Sorgen und Anstrengung.
Gestern ein Gespräch mit einer Freundin. Einer Freundin, die einen anderen aber ähnlichen Weg geht. Da war so viel Verständnis. So viel des Teilens. Wenn es mehr verlangt, als das Beenden einer Verhütungsmethode. Wenn man Jahre hofft und bangt. Auf ein Wunder. Wenn man beginnt die Zeit zu füllen. Den Raum zu füllen. Wenn man nach Antworten sucht. Und Antworten findet. Wenn man sich eine Welt erschafft. In sich. Mit sich.
Am letzten Donnerstag waren es zehn Jahre. Zehn Jahre seit meiner Diagnose. Zehn Jahre ohne Gewissheit. Auf ein Kind. Auf das Muttersein. Anfangs war da viel Vertrauen. Vertrauen in meine eigenen Heilungskräfte. Auf eine Erholung meines Körpers, meiner Eierstöcke. Auf ein Wunder. Und auch Vertrauen auf mein „Back-Up“. Meine eigenen tiefgefrorenen Eizellen. Aber vor allem Vertrauen in mich. In meine Kraft, meine Stärke. Mutter sein zu wollen und zu können. Es hat sich verändert. Stück für Stück. Hat sich teilweise aufgelöst. Abgenommen. Und hat Raum gegeben. Raum für ein Suchen. Und ein Finden. Von Sinn. Von mir.
Und dann auf einmal. Ist sie da. Die Chance. Die Möglichkeit. Mutter zu werden. Und meine Welt gerät ins Wanken.
Ich möchte meine Gedanken, der letzten und kommenden Tage und Wochen, gerne mit euch teilen und euch mitnehmen auf meine innere Reise.
Gedanken am Montag, den 18. Januar:
Eine Seele.
Will reisen. Will kommen. Zu mir.
Eine Seele.
So nah. Und so fern. Sie wartet. Auf mich.
Eine Seele.
So süß. So zart. So leise. Und so laut. So stark. So da.
Ich öffne mich.
Für das Sein. Das ist. Das wird.
Ich öffne mich.
Der Angst. Dem Schmerz. Dem vielleicht.
Ich öffne mich.
Der Hoffnung. Dem Glauben. Dem sicher.
Zwei Seelen in mir.
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